Roll-out des ersten ST 14 am Böllenfallor
HEAG mobilo nimmt erste neue Straßenbahn in Empfang
vom: 18.1.2007:
DARMSTADT (sir) – Die HEAG mobilo hat am Donnerstag (18.) die erste der achtzehn neuen Straßenbahnen in Empfang genommen. Mit der Beschaffung modernisiert das Darmstädter Verkehrsunternehmen rund ein Viertel seines Fuhrparks, denn die neuen Fahrzeuge ersetzen 14 alte Hochflurbahnen der Serien ST10 und ST11, die im Laufe des Jahres nach und nach ausscheiden werden. „Mit der Fuhrparkverjüngung verbessert die HEAG mobilo den ÖPNV-Standard auf der Schiene sowie die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens – ein wichtiger Baustein für die Zukunft des Unterneh-mens“, so Harald Fiedler, Vorsitzender der Geschäftsführung der HEAG mobilo, anlässlich des Roll-outs.
Gleichzeitig wächst der Fuhrpark des Darmstädter Verkehrsunternehmens um vier Triebwagen. „Angesichts der aktuellen Streckenerweiterungen kommen wir mit dem bestehenden Fahrzeugkapazitäten nicht mehr hin. Die vier zusätzlichen Bahnen ermöglichen uns, auch auf den neuen Strecken einen attraktiven Takt anbieten zu können“, erläutert HEAG mobilo-Geschäftsführer Karl-Heinz Holub die Investition.
Mit der Neubeschaffung unterhält die HEAG mobilo ausschließlich acht-achsige Triebwagen. Bereits seit 1998 betreiben die Darmstädter alle Straßenbahnlinien im Niederflurstandard. Mit den neuen Triebwagen steigt der Niederfluranteil im Straßenbahnfuhrpark auf 90 Prozent.
Äußerlich sind die neuen Bahnen vom Typ ST 14 nahezu bau-gleich mit der jüngsten Darmstädter Niederflurgeneration, der Serie ST 13, die die HEAG mobilo seit 1998 erfolgreich im Linienbetrieb einsetzt. „Bewusst haben wir uns dafür entschieden, kein komplett neues Fahrzeug zu entwickeln, sondern auf das bewährte Fahrzeugkonzept des ST 13 zurückzugreifen“, verweist Holub auf die Kostenvorteile.
Einziges äußeres Unterscheidungsmerkmal der neuen Bahnen ist die leicht veränderte Scheinwerferoptik. Innen gibt es jedoch einen weiter verbesserten Fahrgastkomfort: Anders als das Vorgängermodell verfügt der ST 14 über eine Klimaanlage im Fahrgastraum, ein modernes Infotainment mit Doppelbild-schirmen, die den Linienverlauf und die nächsten Haltestellen anzeigen sowie mechanisch klappbare Einstiegsrampen, die insbesondere dort für einen behindertengerechten Einstieg zur Anwendung kommen, wo die Haltestellen noch nicht den Nie-derflurstandards entsprechen. „Im Vorfeld der Produktion ha-ben wir mit Vertretern des Fahrgastbeirats den ST 13 auf Verbesserungsmöglichkeiten hin untersucht. Sowohl eine Klimaanlage als auch die Rampen standen auf der Wunschliste dabei ganz oben“, berichtet Holub.
Wie auch schon die ST 13-Fahrzeuge sind die neuen Bahnen besonders umweltfreundlich im Energieverbrauch: Dank der Ausstattung mit Traktionswechselrichtern wird die beim Bremsen gewonnene Energie ins Netz zurückgespeist.
Der mechanische Teil der ST 14 wird in Salzgitter von der Firma Alstom LHB GmbH gebaut, die Elektronik kommt von Bombardier Transportation GmbH in Mannheim. Nachdem sich in Darmstadt der ST 13 so bewährt hat, setzen inzwischen auch Gera und Braunschweig auf diesen Fahrzeugtyp.
Im Verlauf des Jahres bis September werden nach und nach die 17 weiteren Bahnen am Böllenfalltor eintreffen. Doch bevor sie im Linienbetrieb eingesetzt werden, wird zunächst die Technik des Fahrzeugs im Darmstädter Streckennetz erprobt. Sowohl Werkstattmitarbeiter als auch Fahrpersonal der HEAG mobilo werden sich mit dem Fahrzeug in den kommenden Wo-chen vertraut machen. Voraussichtlich ab Ende März geht die erste Bahn der neuen ST 14-Serie zunächst als Solowagen auf der Linie 3 in Betrieb. Später werden die Fahrzeuge dann im gesamten Streckennetz eingesetzt.
Die 18 Bahnen kosten rund 39 Mio. Euro. Da das Land Hessen anders als andere Bundesländer für Fahrzeuge keine Zuschüsse mehr gewährt, finanziert die HEAG mobilo die Fahrzeuge zu 100 Prozent selbst.
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